Recent Release | 22 Sep 2023

Investitionsverhalten bei nachhaltigen Finanzinstrumenten

Economic Consulting Team

Oxford Economics

Investitionsverhalten bei nachhaltigen Finanzinstrumenten: Eine verhaltensökonomisch experimentelle Analyse von “ESG-Präferenzen” und deren Implikationen für Finanzinstitutionen und Politik.

Die globalen Nachhaltigkeits- und Klimaziele erfordern in den kommenden Jahrzehnten massive staatliche und private Investitionen in Höhe von mehr als 131 Billionen Euro bis 2050. Die Transformation des Finanzsystems hin zu mehr Nachhaltigkeit ist daher eine notwendige Voraussetzung zur Erreichung dieser globalen Vorhaben wie beispielsweiser dem Pariser Klimaabkommen. Um neue Erkenntnisse für Politik und Finanzwirtschaft über die Funktionsweise und Auswirkungen von nachhaltigen Investitionen von Kleinanlegern:innen zu gewinnen, forschen Oxford Economics und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam an dem Projekt „Investitionsverhalten bei nachhaltigen Finanzinstrumenten: Eine verhaltensökonomisch experimentelle Analyse von “ESG-Präferenzen” und deren Implikationen für Finanzinstitutionen und Politik“ (ESGInvest).

Damit ist ESGInvest eines der 14 Forschungsprojekte, die durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unter der Fördermaßnahme „Klimaschutz und Finanzwirtschaft“ (KlimFi ) von 2022 bis 2026 mit insgesamt rund 11 Millionen Euro gefördert werden. Ziel des zweijährigen Forschungsvorhabens ist es, sowohl direkt die nachhaltigen Anlagepräferenzen dieser Anleger:innen als auch deren indirekten Auswirkungen auf das Kreditvergabeverhalten von Finanzinstitutionen besser zu verstehen.

Ein nachhaltiges Finanzsystem schafft Anreize, um Klimarisiken zu mindern, die globale Erwärmung auf 1,5°C zu begrenzen und Innovationen anzustoßen, die notwendig sind, um die Auswirkungen des Klimawandels umzukehren. Auch durch das Pariser Übereinkommen ist die Transformation hin zu einem nachhaltigen Finanzsystem zu einem zentralen Anliegen der globalen Politik geworden. Damit auch Kleinanlerger:innen einen Beitrag zur Erreichung des Pariser Abkommens beitragen können, ist es entscheidend, zunächst die Präferenzen von Kleinanleger:innen in Bezug auf nachhaltige Investitionen zu verstehen. Denn erst dann können Anforderungen an die politischen Rahmenbedingungen und Finanzprodukte entwickelt werden, die langfristig dazu beitragen, Investitionen von Kleinanleger:innen effektiv in eine nachhaltige Entwicklung zu lenken.

Unser Projekt zielt darauf ab, besser einzuschätzen zu können, inwiefern der Nachfragedruck von Kleinanlegern ein effektives Mittel zur Erreichung klimafreundlicherer Investitionen sein kann und wie hilfreich Maßnahmen zur Verbesserung der Markttransparenz in diesem Bereich aussehen können. Hierzu wird die Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten von Kleinanleger:innen in einem länderübergreifenden Feldexperiment hinsichtlich verschiedener Einflussfaktoren untersucht und analysiert, ob systematische Unterschiede zwischen den betrachteten Ländern vorliegen.

Zudem wird überprüft, ob die nachhaltige Investitionspräferenzen von Kleinanleger:innen das Kreditvergabeverhalten von Banken beeinflussen. Schließlich werden basierend auf bereits bekannten Herausforderungen für die flächendeckende Nachfrage nach nachhaltigen Finanzprodukten mit den neuen Erkenntnissen zu den Präferenzen von Kleinanlegern und dem Kreditvergabeverhalten von Banken aus vorhergehender Analyse kombiniert und darauf basierend Implikationen für realwirtschaftliche Veränderungsprozesse hin zu einem stärkeren Engagement für Nachhaltigkeit unter der aktiven Einbeziehung relevanter Akteur:innen identifiziert und angestoßen.

Dies Forschungsvorhaben wird in Kooperation mit der:

Johannes Gutenberg Universität Mainz durchgefüht

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Johanna Neuhoff

Associate Director of Consulting

Hannah Zick

Economist

Jan Sun

Senior Economist