Recent Release | 15 Dec 2022

Krisenfestigkeit des Bausektors

Economic Consulting Team

Oxford Economics

Erste Erkenntnisse zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Bauwirtschaft.

Trotz der Covid-19-Pandemie entwickelte sich die deutsche Bauwirtschaft in den Jahren 2020 und 2021 positiv und stützte die Gesamtwirtschaft in der Krise. Die Studie nahm dies zum Anlass, das Ausmaß und die Determinanten der Krisenresilienz der deutschen Bauwirtschaft in verschiedenen Krisen und im europäischen Vergleich näher zu betrachten.

Die Bauwirtschaft wird häufig als Stütze der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in wirtschaftlichen Krisenzeiten angesehen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie widerstandsfähig die deutsche Bauwirtschaft im Zuge der Covid-19-Pandemie war. Ziel der Studie war es, anhand aktueller Daten zu analysieren, welche Folgen vergangene Wirtschaftskrisen hatten und welche Faktoren und Instrumente die Resilienz von Bauunternehmen bei der Bewältigung vergangener und zukünftiger Krisen erhöhen können.

Obwohl jede Krise einzigartig ist und unterschiedliche Reaktionen erfordert, gibt es durchaus “universelle” Faktoren, die die Krisenresilienz von Unternehmen verbessern. Dazu gehören die strategische Sicherung der Liquidität, das Management und die Kontrolle von Kennzahlen, die Verringerung struktureller Abhängigkeiten durch Diversifizierung – u.a. von Kundensegmenten, Absatzmärkten, Finanzierern und Zulieferern -, strategisches Beziehungs- und Reputationsmanagement und der Zugang zu externer Beratung. Wir empfehlen den Bauunternehmen auch, sich frühzeitig auf Trends einzustellen, die Krisenpotenzial bergen. Insbesondere im Hinblick auf das Risikopotenzial des Klimawandels und der Digitalisierung zeigen die Ergebnisse, dass die Bauwirtschaft noch Nachholbedarf hat.

Auf Branchenebene deuten die empirischen Ergebnisse ebenfalls darauf hin, dass die Diversifizierung der Märkte ein wirksames Mittel ist, um die Widerstandsfähigkeit der Branche zu erhöhen. Ein hoher Anteil großer, junger und potenziell weniger zahlungsfähiger Unternehmen beeinträchtigte dagegen die Widerstandsfähigkeit des Sektors. Darüber hinaus spielte die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften im Sektor eine entscheidende Rolle: Ein hoher Anteil an unbesetzten Stellen und ein höherer Anteil an Arbeitnehmern mit höherem Bildungsniveau verringerten tendenziell die Widerstandsfähigkeit, da sie die Flexibilität eines Unternehmens bei der Reaktion auf eine Krise einschränken können. Darüber hinaus spielten auch Faktoren, die von den Unternehmen selbst nicht beeinflusst werden können, eine zentrale Rolle. Faktoren, die auf eine Überhitzung und die Bildung von Immobilienblasen in der Bau- und Immobilienbranche hinweisen, verringerten tendenziell die allgemeine Widerstandsfähigkeit der Branche.

About the team

Our Economic Consulting team are world leaders in quantitative economic analysis, working with clients around the globe and across sectors to build models, forecast markets and evaluate interventions using state-of-the art techniques. Lead consultants on this project were:

Johanna Neuhoff
Johanna Neuhoff

Associate Director of Economic Consulting, Continental Europe

Hannah Marie Zick
Hannah Marie Zick

Economist, Economic Impact

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